Vorwort von FM DI DI Martin Schuster im ST. Hubertus 7/2017

Enteignung
Vielen Jägern stößt es sauer auf, dass die Politik eine gewisse Unterwürfigkeit gegenüber Jagdfeinden an den Tag legt. Ich habe in der Vergangenheit wiederholt darauf hingewiesen, dass eine Enteignung bzw. Tendenzen zur Abschaffung des Reviersystems angestrebt werden bzw. bereits angelaufen sind. Eine aktuelle Thematik repräsentieren die Jagdgatter. Ich sehe hier einen unverhältnismäßigen und nicht gerechtfertigten Eingriff in fremdes Eigentum mit einer einhergehenden Vernichtung von Bestandswerten in Millionenhöhe. Es ist anzunehmen, dass die betroffenen Grundeigentümer diese Urteile bei den Höchstgerichten anfechten werden. Fakt ist, dass bei jeder Auflösung der Jagdgatter weder die jeweiligen Politiker noch Balluch & Co, mit ihrem Privatvermögen haften werden. Berappen darf das der Steuerzahler. Dass auf Letzteren enorme Entschädigungszahlungen zukommen werden, ist diesem kaum bewusst. Doch damit noch nicht genug: Eine Einstellung der Gatterjagd bringt auch eine Vernichtung von Wirtschaftsbetrieben und Arbeitsplätzen mit sich. (Zitat: „Wenn das Gatter eingestellt wird, muss ich sofort einen Förster und zwei Arbeiter entlassen.“) Zusätzlich werden die Jagdgäste ins Ausland abgedrängt, was der gesamten Wirtschaft einen Einbruch verschaffen wird.

Fakt ist: Jeder Auftrag zur Beendigung der Jagdgehege-Bewirtschaftung und damit zur Entfernung der bedeutenden Investitionen in die Errichtung und Erhaltung, der meist viele Kilometer langen und nach Behördenvorgaben auch sehr hohen Zäune, stellt eine entschädigungslose Enteignug der geschaffenen Werte dar. Weiters wird es fast unmöglich sein, Jagdgehege (nicht einmal mit Wildmassakern) so leer zu schießen, dass die Öffnung nicht zu Wildschäden in angrenzenden Kulturen führen wird. Für diese haftet der dort zuständige Jagdausübungsberechtigte. Mit der ideologisch bedingten Zerstörung und entschädigungslosen Enteignung von teilweise historisch entsandenen Jagdgehegen wird der Wert des Grundeigentums vernichtet.

All jenen, die meinen, mit der Abschaffung der Gatter würde „Ruhe einkehren“ muss in aller Deutlichkeit gesagt werden, dass sie einer Irrmeinung unterliegen. Es geht Balluch & Co einzig darum, die Jagd als Ganzes abzuschaffen. Die Gatter sind der erste Schritt. Balzjagd, Brunftjagd usw. werden folgen. Dass kann ich Ihnen jetzt schon versichern.

Die Initative Umfriedete Eigenjagd bedankt sich bei FM DI DI Martin Schuster für die Freigabe seines Vorwortes im ST. HUbertus auf unserer Seite.
St. Hubertus